Wir alle müssen uns darauf einstellen, dass früher oder später einmal unsere Kräfte nachlassen, dass wir langsamer und unbeweglicher werden, dass uns die Verpflichtungen des alltäglichen Lebens zunehmend Mühsal bereiten. Nicht auszuschließen ist, dass wir eines Tages sogar auf fremde Hilfe angewiesen sind. Dann abgeschoben zu werden in ein Altersheim, wo gutmeinendes Dienstpersonal uns dann sagt, was wir tun und was wir lassen sollen, ist nicht jedermanns Traum. Wer wünscht sich nicht ein selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter!
Der UHLENBUSCH ist in erster Linie gebaut für Menschen, die ihre reguläre Lebensarbeitszeit abgeschlossen haben, die aber nicht den Rest ihres Lebens die Hände in den Schoß legen wollen, sondern noch aktiv ihr Leben gestalten - und zwar so lange wie es nur möglich ist.
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oder anders beschrieben:
Die neue Form des Wohnens im Dritten Lebensabschnitt beinhaltet viele Vorteile.
Betreutes Wohnen: natürlich, einer betreut den anderen, ohne dass es im Regelfall überhaupt bemerkt wird. Es wird in einer Gemeinschaft gelebt, bei der es auffällt, wenn etwas nicht stimmt; meist schon bevor es der Betroffene selbst erkennt. Die Beziehungen sind wesentlich intensiver, da alle Mitglieder mehr oder weniger tägliche Kontakte haben.
Gemeinsame Interessen und vor allem übernommene Aufgaben und Pflichten steigern das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl. Die Gemeinschaft braucht jeden, damit sie funktioniert.
Da die Gemeinschaft sich selbst sozial und kulturell verwaltet, werden Bedürfnisse nicht von Dritten eingeschätzt und Lösungen nicht übergestülpt. Die Fähigkeiten der einzelnen Mitglieder werden geschätzt und im positiven genutzt. Auf diese Weise entsteht das Gefühl, für alle gebraucht zu werden. Derartige Aktivitäten, die tatsächlich allen dienen, steigern das eigene Wohlbefinden und zeigen, dass das Leben Sinn macht.
Was bedeutet betreutes Wohnen in der Regel?
All diese Leistungen können auch intern erbracht werden, wir Alten sind doch nicht blöd.
Erst in zweiter Linie steht hier der finanzielle Aspekt. Im Vordergrund steht die Aufgabe, die jeder einzelne sich zutraut. Bei der Vielfalt der Aufgaben findet sich für jeden etwas und damit wächst das Selbstwertgefühl. Das bewältigen der täglichen Probleme fördert die Kommunikation untereinander und erhöht somit die Lebensqualität.
Die alternative Form „Selbstverwaltetes Wohnen“
So kann es aussehen: Versuch einer Beschreibung
Hildegard (67) beherrscht den Computer und kennt sich im Internet aus; außerdem organisiert sie vortrefflich und hat die notwendige Standfestigkeit bei Behörden. Dieser Bürokram ist für Wolfgang (59) nur lästig, er fährt gerne Auto und kauft gerne ein. Er braucht Aufträge, Einkaufslisten, etc., nennt man ihm ein Ziel ist er der perfekte Chauffeur. Uli (12) ist der gemeinsame Hund, der braucht Ruhe und zwischendurch Auslauf. Spazierengehen bzw. sonstige sportliche Aktivitäten in freier Natur sind wiederum für Brigitte (63) eine Herausforderung; davon profitiert besonders Uli.
Die anderen, etwas Trägeren werden ebenfalls mitgerissen. Manfred(71) ist der geborene Bäcker bzw. Koch; endlich darf er zeigen, was er drauf hat. Die Gemeinschaft hat aber auch Spezialisten, Frühaufsteher, die das Feuer im Kamin oder Ofen anmachen und ein wunderschönes ausgiebiges Frühstück bereiten mit drei Tageszeitungen. Herbert (76) kümmert sich um die geistig / philosophischen Dinge. Schließlich sollen die von allen eingebrachten Bücher eine Bibliothek werden. Karin (64) entwickelt sich zum spätberufenen Handwerker: Hobeln, Sägen, Fliesenlegen ist nun ihre neue Leidenschaft.
Ein Gemeinsames verbindet jedoch alle, der Weg ist das Ziel, nichts wird fertig serviert und einfach konsumiert, jeder bringt sich ein- je nach Lust und Fähigkeiten.
Egal über was, es wird miteinander geredet. Es gibt gemeinsame Aufgaben, Arztbesuche oder der Arzt kommt ins Haus, weil gleich drei Leute erkältet sind. Ausflüge sind kein Problem, die Gemeinschaft hat Autos für gemeinsame Aktivitäten, Einkäufe und individuelle Angelegenheiten. Im Dorfhaus trifft man sich zum gemeinsamen Kochen , Saunieren, plaudern, spielen oder Film-und Fußball schauen.
Natürlich hat jeder seine privaten Räume, in die er sich zurückziehen kann. Dort ist man autark, Bad, Küche und Wohn- und Schlafzimmer.
Und was ist, wenn Besuch kommt? Viel Besuch, weil Hildegard ihren 63sten ganz groß feiern will. Natürlich gibt es auch da eine Lösung, denn es gibt im Dorfhaus einen Veranstaltungsraum - da passen notfalls auch 100 Leute rein.
Wenn Sie jetzt nicht sagen: Das ist Klasse, da will ich hin, aber leider gibt es so was nicht. Dann werden sie von uns aus alleine alt!
Wo gibt es das? Überall und nirgendwo!
Von alleine geht gar nichts. Es gibt Wohnraum genug, vielleicht nicht immer da, wo man ihn haben will. Vorne Großstadt, hinten Meer, seitlich viel Platz zum Wandern, immer Sonne und schneesichere Weihnachten.
Selbst wenn es so wäre, das wichtigste sind die sozialen Kontakte, ein gemeinsames Ziel und gemeinsames Älterwerden, ohne dass man es merkt.
Wie entsteht so was? Wer macht so was?
Nicht einer allein, der bleibt wo er ist! Leute ab 55 - einer oder eine kann auch jünger sein – die sich Gedanken über einen Lebensabschnitt machen, der meist länger dauert, als die ach so schöne Jugend oder die hektische Phase, in der man beruflichen Dingen nachgehen muß. Im Übrigen spielt das Alter eigentlich keine wesentliche Rolle. Viel wichtiger ist, wie kann ich mich einbringen; ein schlapper Mitfünfziger ist sicher weniger hilfreich als ein flotter Siebziger.